Server-Hitzschlag

Computer und ich haben eins gemeinsam: wir mögen beide keine Hitze. Unter diesen Umständen ist es besonders ungünstig, daß die Server meines Arbeitgebers, für die ich nebenbei zuständig bin, in einem vollkommen unklimatisierten Raum im dritten Stock stehen. Das hat der Webserver am vergangenen Wochenende bei 30–35°C Außentemperatur bereits eindrucksvoll durch den Ausfall einer Festplatte demonstriert. (RAID1 sei Dank war der Schaden auf eine vorübergehende Nichterreichbarkeit der Webseite begrenzt.) Denn gerade der Webserver, der in einer Pizzabox daherkommt und überdies relativ weit oben im Rack montiert ist, hat besonders mit der Hitze zu kämpfen.

Da der Wetterbericht für kommendes Wochenende und den Anfang nächster Woche Tageshöchstwerte für >35°C angekündigt hat, und es heute Vormittag bereits wieder 30°C im Rack hatte, machte ich mir ernsthafte Sorgen, daß die Server das Wochenende nicht überleben. Klimaanlagen lassen sich – gerade im Sommer, welch Wunder – nicht von jetzt auf gleich beschaffen und gerade Monoblockgeräte, die vielleicht noch auf die Schnelle aufstellbar gewesen wären, sollen laut mehrheitlicher Aussage nichts taugen.

Meinen Vorschlag, die Server vorsichtshalber übers Wochenende herunterzufahren, wurde von der Chefetage in Bausch und Bogen abgelehnt, man sei auch am Wochenende auf E-Mails angewiesen. (Den Hinweis, daß es dann möglicherweise für deutlich längere Zeit keine E-Mails gäbe, habe ich mir verkniffen. ;))

Wie auch immer, ungewöhnliche Probleme erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Also haben Kollege Max und ich heute Nachmittag kurzerhand die Server in den klimatisierten(!) Besprechungsraum verfrachtet.

Nachdem ich die Kisten zum Umzug ohnehin herunterfahren mußte, haben wir die Gelegenheit gleich genutzt, den Servern wieder besseren Durchzug zu spendieren und haben sie dazu gründlich gereinigt. Man glaubt ja gar nicht, wieviel wirklich wiederlicher Siff sich an Ansaugöffnungen und in Rechnern ablagern kann, wenn sie in ungefilterter Atmosphäre arbeiten. 🙁

Server im Besprechungszimmer
Server im Besprechungszimmer

Und bevor jemand wegen der Monitore und den Eingabegeräten mault: Ich mußte beide Kisten noch umkonfigurieren, statt der Glasfaser-Netzwerkkarten die Kupfer-Ports zu verwenden. Und der File- und Mailserver ist wegen Exchange ohnehin eine Windowskiste. 😉

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