Vorläufig enttäuscht

Vor einigen Tagen hatte Bryan Carnathan bereits den ersten Teil seines 1D-Mk4-Reviews gepostet, darunter High-ISO-Beispiele die nichts gutes erahnen ließen. Heute dann wurde ich auf einen Vergleichstest zwischen Canon EOS 1D Mark IV, EOS 5D Mark II und Nikon D3s aufmerksam (via), der Eindruck untermauerte: Die 1D4 liefert bei hohen ISO-Werten eine massiv schlechter Bildqualität als die Nikon D3s. Wirklich überraschend kommt das allerdings nicht. Während sich die Nikon D3s mit moderaten 12 Megapixeln auf einem Vollformat-Sensor begnügt, sind bei der 1D Mark IV gleich 16 Megapixel – also 33% mehr – auf einen Sensor, der eine etwa um den Faktor 1,6 kleinere Fläche hat, gepfercht. Das ergibt eine um den Faktor 2,2(!) höhere Pixeldichte und da sowohl Nikon als auch Canon die Physik nicht wirklich außer Kraft setzen können (und auch in technologischer Hinsicht beide nur mit Wasser kochen), muß quasi zwangsläufig bei Canon die Bildqualität leiden.

Zumindest aus produktpolitischer Sicht (wenn auch nicht aus physikalischer) ist bei obigem Test auch erstaunlich, daß das eineinhalb Jahr alte Gehobene-Mittelklasse-Modell 5D Mark II bei der Bildqualität besser abschneidet – jedenfalls in den verfügbaren – als der aktuelle Profibolide. Auch die aus der Gerüchteküche herausbrodelnden 32 Megapixel der möglichweise schon nächsten Monat kommenden EOS 1Ds Mark IV lassen da nichts gutes erahnen. Vor diesem Hintergrund verwundert es dann auch kaum noch, daß Canon die 5D2 mit dem alten Autofokus-System des Vorgängermodells „kastriert“ hat – es würden wohl zu viele Kunden zur billigeren 5D2 statt zur 1D-Serie greifen. Entsprechend bin ich auch selbst immer mehr von Canons Produktentwicklung enttäuscht und bedaure zunehmend, beim Einstieg in die Welt der digitalen Spiegelreflexkameras nicht doch zu Nikon gegriffen zu haben. 🙁

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