Bekanntlich war ich jahrelang Bahnpendler, wobei mich die Bahn nach Leibeskräften geärgert hat. Inzwischen bin ich seit ein paar Jahren zum Glück beim Pendeln nicht mehr auf die Bahn angewiesen und bin daher nicht mehr den Launen dieses Großkonzerns ausgesetzt. Dafür schickt sich seit Kurzem ein weiterer Großkonzern in Form der DHL an, mich zu ärgern. Wohlgemerkt, ich bin schon seit vielen Jahren im Prinzip sehr zufriedener DHL-Kunde und speziell die DHL-Packstationen mit ihren 24/7-Öffnungszeiten sind für mich als Berufstätiger eine sehr praktische Sache. Allerdings ist, wie gesagt, seit Kurzem massiv der Wurm ’drin. Hier ein kurzer Abriss:
Episode 1
Einige Pakete waren unterwegs nach Stockstadt.
- Am Dienstag (11. 07.) kommen in der Nacht Paket 1 und Paket 2 im zuständigen Verteilzentrum Rodgau an. Paket 1 wird morgens ins Zustellfahrzeug geladen und mir am Nachmittag zugestellt, Paket 2 bleibt ohne weitere Begründung im Paketzentrum liegen. Am späten Abend trifft Paket 3 in Rodgau ein.
- Am Mittwoch werden die Pakete 2 und 3 morgens ins Zustellfahrzeug geladen, allerdings hat der Fahrer keine Lust oder keine Zeit zu mir zu kommen und nimmt die Pakete abends wieder mit nach Rodgau.
- Am Donnerstag kommen die Pakete 4 und 5 in Rodgau an. Diesmal klappt die Zustellung und der Fahrer liefert die Pakete 2–5 auf einem Haufen bei mir ab.
Episode 2
Am Dienstag soll wieder ein Paket von Rodgau aus zugestellt werden, abermals nimmt der Fahrer das Paket abends wieder mit zurück nach Rodgau. Erst am Mittwoch wird es tatsächlich zugestellt.
Episode 3
Ein Paket war unterwegs an die Packstation 101 in der Bahnhofstraße 20 in Bayreuth. Da es sich um eine Amazon-Bestellung handelt, gehe ich davon aus, dass die Sendung richtig adressiert war. (eBay-Privatverkäufer haben damit zugegebenermaßen manchmal Schwierigkeiten…) Kurios wurde es bereits, als ungewöhnlich spät am Abend zuerst eine Benachrichtigung von Amazon kam, dass die Sendung in der Packstation liege. Erst nochmals deutlich später, gegen 18:45, kam die entsprechende Benachrichtigung von DHL (normalerweise ist es anders herum). Wirklich überrascht war ich allerdings, als ich in dieser Mitteilung sah, dass die Sendung in der Packstation 101 in der Bahnhofstraße 9 in Ingolstadt läge, immerhin knapp 160 km von Bayreuth entfernt.
Nachdem ich das anfangs noch für eine Fehlmeldung hielt, überzeugte mich ein Besuch an der Bayreuther Packstation davon, dass das fragliche Paket dort wirklich nicht lag. Ein anschließendes viertelstündiges Telefonat mit der DHL-Hotline am gestrigen Tag bestätigte dann nochmals, dass das Paket wirklich in Ingolstadt liegt. Man wolle sich aber darum kümmern. Immerhin, heute wurde die Sendung laut Online-Tracking von DHL wieder aus der Packstation geholt – man darf gespannt sein.
Randnotiz: Laut Online-Tracking lief das Paket vorher eigentlich korrekt über das für Bayreuth zuständige Verteilzentrum in Nürnberg-Feucht. Bei Ingolstadt hingegen würde ich eher vermuten, dass das eigentlich zuständige Verteilzentrum das in Aschheim bei München oder evtl. auch das in Regensburg ist. Sollte der DHL-Fahrer tatsächlich von Feucht oder gar Bayreuth aus bis nach Ingolstadt gefahren sein? Das würde immerhin erklären, warum die Sendung so ungewöhnlich spät in die Packstation kam.
Episode 4
Abermals waren mehrere Pakete an die Packstation in Bayreuth unterwegs.
- Letzte Nacht kommen drei Pakete in Feucht an.
- Paket 1 wird heute morgen um 8:18 Uhr in die nächste Post-Filiale umgeleitet. (Wahrscheinlich wegen „Übergröße“ – das ist an sich nichts Ungewöhnliches.)
- Paket 2 wird heute Nachmittag um 13:28 Uhr wunschgemäß in die Packstation eingelegt.
- Paket 3 ist kommentarlos in Feucht liegen geblieben.
Da fragt man sich dann schon, ob die DHL ihre Prozesse wirklich im Griff hat…
Zusammenfassend lässt sich sagen: Noch vor ca. 10 Jahren war DHL als Ex-Post-Monopolist zwar teurer als andere Paketdienste wie zum Beispiel Hermes, dafür war DHL aber auch extrem zuverlässig, während Hermes stets ein oder zwei Tage länger für den Transportweg brauchte. Inzwischen ist Hermes leider ähnlich teuer wie DHL, zum Ausgleich hat DHL ähnlich „zuverlässig“ wie Hermes. :-\
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[…] hätte gedacht, dass so schnell eine Fortsetzung der DHL-Chaosgeschichte gäbe… Immerhin, die fälschlicherweise nach Ingolstadt transportierte Sendung aus Episode 3 war […]