Diesmal geht’s um keinen Hirnfasching im engeren Sinn, sondern eher um die allgemeinen Basteleien und Widrigkeiten, mit denen man als Nebenerwerbsadmin so konfrontiert ist.
Wenn man, so wie ich, „Rechner-Beauftragter“ des Instituts ist, kann das schon mal dazu führen, daß man vom Chef dessen Laptop mit der Bitte um Neuinstallation auf den Schreibtisch bekommt. Das alleine wäre kein Drama, wenn es sich bei diesem Gerät nicht um einen Toshiba Portegé P3500 handeln würde.
Dieses Gerät ist nämlich ein ehemals durchaus schicker, inzwischen aber doch etwas in die Jahre gekommener (CPU ist ein Pentium III Mobile!) Tablet-PC … ohne jegliche Laufwerke.
Zu meinem Glück konnte ich noch die beiden originalen Recovery-CDs aus dem Fundus fischen – aber was stellt man damit ohne Laufwerk an? Ein USB-DVD-Laufwerk war zwar schnell gefunden, aber das Notebook weigerte sich standhaft, davon zu booten. Kein Wunder, zum Zeitpunkt der Produktion lag funktionierendes Booten von „allen“ USB-Geräten noch in weiter Ferne. Eine Suche im Internet bestätigte dann auch, daß das Toshiba zwar Booten von CD unerstütze, aber nur mit speziellen CD-Laufwerken von Toshiba, die, soweit ich das verstanden hatte, über eine spezielle PCMCIA-Adapterkarte angebunden werden. Aha. Also weitersuchen.
Der nächste Schritt war der Fund eines Tips in einem Toshiba-Support-Forum: Man möge doch bitte mit Software-Tools das Bootimage der ersten Recovery-CD extrahieren, dies auf eine Diskette packen und davon booten, dann könne man auch die Recovery-CDs benutzen.
Gepriesen sei die gut gefüllte Hardware-Bastelkiste, die auch ein USB-Floppy-Laufwerk enthält! Nach dem Nachvollziehen der im Forum beschrieben Prozedur kam dann aber gleich wieder die nächste Ernüchterung. Denn dieses Vorgehen funktioniert nur zur Hälfte: Zwar kann von der Diskette gebootet werden, das Bootimage enthält aber nur die Treiber für die bereits beschriebenen Toshiba-Spezial-Laufwerke. Also zurück zum Reißbrett zu Google.
Eine weitere Suche förderte dann schließlich aus den Tiefen des Toshiba-Supports ein alternatives Bootimage zu Tage, das bessere, „allgemeinere“ Treiber enthielt, mit denen es dann schlußendlich wie gewünscht funktionierte.
Hier nun nochmal für die Nachwelt das ganze Drama in der Zusammenfassung. Man benötigt:
- Natürlich den Laptop selbst. 🙂
- Ein USB-Disketten-Laufwerk nebst einer leeren Diskette
- Ein USB-CD- bzw. -DVD-Laufwerk und die beiden Recovery-CDs
- Das alternative Bootimage (siehe oben)
Dann geht man wie folgt vor:
- Mit Hilfe der Bootimage-Datei (einer .EXE) die Boot-Diskette erstellen
- USB-Disketten-Laufwerk und USB-CD-Laufwerk mit dem Notebook verbinden, die Diskette und die erste Recovery-CD einlegen
- Bei gedrückter F12-Taste das Notebook einschalten
- Mit den Pfeiltasten das Disketten-Symbol auswählen und Return drücken
- Eine Weile warten. 😉 Bis die Bootdiskette das externe CD-ROM-Laufwerk erkannt hat, vergehen ein paar Minuten. Danach erscheint die Bildschirmoberfläche der Recovery-CD und man kann ganz normal den Recovery-Prozess durchführen.
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