Kurztest: LumiQuest Snoot XTR

Vor einiger Zeit habe ich für ein Modellbau-Forum „quick & dirty“ ein paar Beispielbilder erstellt, um zu demonstrieren, wie man ein wenig mit Licht spielen kann. Dabei habe ich auch ganz nebenbei in Wissen und Fotoausrüstung gewühlt, das/die ich eigentlich schon viel zu lange nicht mehr eingesetzt habe. 😉 Bei den besagten Beispielbildern war es nötig, sogenannte Snoots einzusetzen, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Da ich so etwas nicht fertig zur Hand hatte, musste ich mit etwas schwarzem Tonpapier und Gummiringen experimentieren. Mit dieser Bastellösung konnte ich zwar die gewünschte Lichtwirkung erreichen, allerdings war mir die Umsetzung doch zu fragil – eine „richtige“ Lösung musste her. Die Wahl fiel dabei auf die „Snoot XTR“ von LumiQuest.

LumiQuest Snoot XTR und Ultrastrap verpackt
LumiQuest Snoot XTR und Ultrastrap verpackt

Zur Befestigung der Snoot am Blitz sind Klettverschlüsse vorgesehen. LumiQuest liefert bei der Snoot selbstklebende Klettbänder mit, die man auf den Blitz kleben kann. Da ich aber keine Lust hatte, mir einen (oder mehrere) Blitz(e) zu verkleistern, habe ich mir auch gleich einen LumiQuest „Ultrastrap“ mitbestellt. Hirnfasching-Detail am Rande: Ich habe beides ohne darauf zu achten beim billigsten Anbieter bestellt, den mir Geizhals.de ausgespuckt hat – ohne darauf zu achten, dass sich hinter dem Amazon-Marketplace-Anbieter ein portugiesischer Händler verbirgt (was die Lieferzeit „etwas“ erhöht hat). 😉

Wie dem auch sei, beide Teile sind längst eingetroffen und ich bin auch endlich einmal dazu gekommen, sie auszuprobieren. Zunächst kurz zum Ultrastrap: Das ist im Prinzip ein Klettband, das in Schlaufen auf ein Gummiband aufgenäht ist. So kann man den Ultrastrap stramm um den Blitzkopf spannen, wo er durch die Zugkraft und die erhöhte Reibung des Gummibandes fest in Position gehalten wird. So kann man alle möglichen Blitz-Zubehörteile mittels Klettverschluss befestigen, ohne Klettband auf den Blitz aufkleben zu müssen. Das funktioniert auch sehr gut.

Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Ultrastrap
Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Ultrastrap

Die Snoot XTR besteht ihrerseits aus zweit Teilen: Einmal das „Basisteil“, das per Klettverschluss am Blitz befestigt wird sowie einem rechteckigen Stück, das sich zu einer Röhre rollen (was ebenfalls durch einen Klettverschluss fixiert wird) und in das Basisteil stecken lässt.

Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Ultrastrap sowie LumiQuest Snoot XTR
Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Ultrastrap sowie LumiQuest Snoot XTR

Im montierten Zustand sieht das dann so aus:

Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Snoot XTR (ohne Innenrohr)
Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Snoot XTR (ohne Innenrohr)
Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Snoot XTR (mit eingeschobenem Innenrohr)
Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Snoot XTR (mit eingeschobenem Innenrohr)
Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Snoot XTR (mit ausgezogenem Innenrohr)
Blitz Canon 550EX mit montiertem LumiQuest Snoot XTR (mit ausgezogenem Innenrohr)

Die Snoot wurde natürlich auch gleich einem Praxistest unterzogen. Als „Model“ diente ein Maßstabsmodell im Maßstab 1 : 50, das ungefähr 10 cm lang ist. Die Snoot war, wie oben schon angedeutet, auf einem Canon 550EX montiert, der seinerseits im Blitzschuh einer Canon PowerShot G12 steckte. Die Ergebnisse sehen so aus:

Ergebnis mit Canon 550EX ohne Vorsatz
Ergebnis mit Canon 550EX ohne Vorsatz
Ergebnis mit LumiQest Snoot XTR ohne Innenrohr
Ergebnis mit LumiQest Snoot XTR ohne Innenrohr
Ergebnis mit LumiQest Snoot XTR mit vollständig eingeschobenem Innenrohr
Ergebnis mit LumiQest Snoot XTR mit vollständig eingeschobenem Innenrohr
Ergebnis mit LumiQest Snoot XTR mit vollständig ausgezogenem Innenrohr
Ergebnis mit LumiQest Snoot XTR mit vollständig ausgezogenem Innenrohr

Der Effekt der Snoot ist wohl unbestritten – was so aber auch zu erwarten war. 😉

Und wie ist nun meine Meinung zu diesem Zubehörteil? Die ist etwas zweigeteilt: Einerseits ist die Fertiglösung durchaus stabiler und weniger fummelig als die eingangs erwähnte Bastellösung. Andererseits ist sie aber auch nicht so stabil, wie ich mir das vorgestellt bzw. gewünscht hatte. Speziell das Innenrohr neigt im ausgezogenen Zustand ein wenig zum Absacken und ist dadurch – nicht nur in der Höhe, sondern auch seitlich – nicht koaxial zur optischen Achse des Blitzes. Entsprechend braucht man zum Einstellen immer noch etwas Fingerspitzengefühl. Insbesondere, wenn man es, wie hier im Beispiel, mit eher kleinen Motiven zu tun hat, wo bereits kleine Abweichungen der Licht-Ausrichtung deutlich im Bild zu sehen sind. Daher kann ich eigentlich auch nur dazu raten, den zugehörigen Blitz möglichst immer auf einer Kugelkopf-Halterung o. ä. zu platzieren, um sich damit die Feinausrichtung des Lichtes zu erleichtern. Ein weiterer Wermutstropfen: Selbst in der am stärksten bündelnden Einstellung der LumiQuest-Snoot dürfte der Lichtfleck immer noch zu groß sein, um damit die am Anfang dieses Artikels verlinkten Beispielbilder erzeugen zu können. Lohnt sich die LumiQuest Snoot XTR also? Ich würde sagen: Für Fotografen, die keine Lust auf Basteln haben und hauptsächlich Motive in „normalen“ Größen haben, lohnt es sich. Wenn man, wie ich in diesem Fall, mit eher kleinen Motiven hantiert, wird sie in vielen Fällen wohl oft noch zu „grob“ sein.

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