Angesichts des jünsten Störfalls im AKW Krümmel wirft man ja den AKW-Betreiber mal wieder ihre schlechte Informationspolitik vor. Wer das tut, ist aber wohl schon seit längerem nicht mehr mit der Bahn gefahren – denn im Vergleich zu deren Informationspolitik steht Vattenfall ausgesprochen redselig da.
Gestern war’s bei mir mal wieder soweit: ich durfte mich von der Bahn verarschen lassen, denn die Entschärfung einer Fliegerbombe brachte den Fahrplan gehörig durcheinander.
Gegen die Bombe als solches will ich gar nichts sagen, das zählt für mich als „höhere Gewalt“. Was mich aber ankotzt, ist die Art und Weise, wie die Bahn mit sowas bzw. mit ihren Kunden umgeht. Ehrlich und hilfreich wäre gewesen, wenn die Bahn von Anfang an gesagt hätte: „Liebe Passagiere, wegen Bombenentschärfung kommt die nächsten zwei Stunden nix auf dieser Strecke. Tut uns leid.“ Dann hätte ich wenigstens ins Büro zurückgehen und noch ein bis zwei Stunden produktiv arbeiten können.
Es ist ja auch nicht so, daß so eine Bombenschärfung irgendein dahergelaufene Dödel spontan macht. Üblicherweise machen sowas Experten mit Erfahrungen, das heißt, man sollte eigentlich eine gewisse Planungssicherheit haben.
Stattdessen aber saß ich sinnlos auf dem Bahnsteig rum und durfte mit anhören, wie mein Zug erst mit 20 Minuten, dann mit 30 Minuten und dann irgendwann „unbestimmt“ verspätet durchgesagt wurde. Und auch der nächste Zug, eine Stunde später, wurde schön schrittweise erst mit 10, dann mit 20 und schließlich 30 Minuten „angezählt“. Fazit: Eineinhalb Stunden völlig sinnlos verballert, als ob man nichts besseres zu tun hätte.
Irgendwer sollte der DB – was ich im übrigen liebevoll als „DrecksBahn“ dechiffriere – mal sagen, daß Kundenfreundlichkeit irgendwie anders aussieht.
Stimmt, Informationspolitik sieht anders aus. Aber vielleicht haben die Damen und Herren bei der Bahn, ja einfach auch was missverstanden… Ungestraft bleibt es ja so oder so in 99,9% aller Fälle… Konkurrenz hat die Bahn ja nicht… Drecksbahn…