Allrad-Freu(n)de

Abermals erweist sich Christian als formidabler Stichwortgeber 😉 , preist er doch in seinem jüngsten Blogeintrag die Vorzüge seines allradangetrieben Autos. Und nicht erst seit ich es einmal geschafft habe, einen VW Golf auf einer nahezu ebenen, aber heimtückisch nassen Wiese hoffnungslos zu versenken, sage ich: absolut zu Recht! Allerdings gehe ich meiner Meinung dazu noch einen Schritt weiter als Christian (jedenfalls soweit das die Ausführungen in seinem Blog betrifft): Wenn schon Allrad, dann bitte auch einen richtigen Geländewagen drumherum, wozu meiner Ansicht zum Beispiel unbedingt auch manuell zuschaltbare Längs- und Quer-Differentialsperren sowie allgemein eine robuste Konstruktion zählen.

Dementsprechend steht – für viele „Außenstehende“ nicht verständlich – auch einer der klassischen Geländewagen schlechthin sehr weit oben auf meiner persönlichen „Autos, die ich gerne haben würde“-Liste: Eine Mercedes G-Klasse. Leider hat die Sache so ein bis drei Haken. Vom schlechten Öko-Gewissen mal ganz abgesehen, will man den Spritverbrauch eines solchen Dickschiffs nicht wirklich bezahlen: die aktuell kleinste Motorvariante, ein 3-l-Diesel schluckt selbst nach Werksangaben über 13 l auf 100 km im Stadtverkehr. Dazu kommen dann noch der mercedes-typische hohe AnschaffungswiderstandPreis: Selbst gebrauchte, über zehn Jahre alte Fahrzeuge mit über 100.000 oder gar 200.000 km auf der Uhr kosten noch über 5000, teilweise über 10.000,- €.

Praktisch wäre das aber schon, wenn man – so wie ich – immer mal wieder auf Feld-, Wald- oder sogar „Garnicht“-Wegen unterwegs ist. 😀 Immerhin, als ich Damals™ vorrübergehend des Kaisers Rock trug, hatte ich sozusagen Gelegenheit zum ausgiebigen „Schnupperfahren“ in einem Wolf. Dummerweise hat das den Wunsch nach einem solchen Auto eher verstärkt statt gedämpft. 😉

Wenn ich allerdings schon gerade beim Thema bin, möchte ich auch mal loswerden, daß im Gegensatz zu „echten“ Geländewagen eins gar nicht mag: Möchtegern-Geländewagen, auch bekannt als SUVs. (Beispielsweise die X-Modelle von BMW oder der Porsche Cayenne.) Die vereinigen meiner Meinung nach die Nachteile eines Geländewagens wie z.B. hoher Treibstoffverbrauch mit den Nachteilen „normaler“ Autos wie nur sehr eingeschränkt gegebener Geländegängigkeit.

Busch-Straße
Busch-Straße

Andererseits muß ich aber auch zugeben, daß das im letzten Kanada-Urlaub gemietete SUV in Gestalt eines Ford Escape sich wackerer geschlagen hatte, als ich vorher vermutet hätte. Die Fahrt über eine relativ abenteuerliche und unbefestigte Straße entlang der Westflanke des Anderson Lake in British Columbia (die in der Karte als „summer only (4×4)“ markiert war) hat er gut überstanden. Ein normaler PKW wäre hier definitiv nicht weit gekommen.

Das obige Foto wird dem tatsächlichen Zustand der Strecke übrigens nur bedingt gerecht. Eine steile Steigung ist im Hintergrund zwar zu erkennen; nicht aber, daß zum Beispiel teilweise exakt eine Fahrzeugbreite Platz zwischen Felswand links und Abgrund rechts war oder daß auf der „Fahrbahn“ streckenweise faustgroße Felsbrocken lagen…

2 comments on “Allrad-Freu(n)de

  1. So lass mich Dir Recht geben: es gibt echte 4×4 und solche, die es gerne wären. Aber bitte beachte bei Deinen Ausführungen zu SUVs, dass wir uns doch hauptsächlich in deutschen Landen wiederfinden und hier der Gelände-Anteil an der täglichen Fahrtstrecke so ziemlich gegen Null tendiert. Die paar Ausflüge pro Jahr in gemäßigtes Gelände… naja, die stecken schon SUVs noch weg.

    Dagegen ist ein good old Defender beim täglichen Highway-Race genauso abenteuerlich in der Fahrweise wie sein Aussehen vermuten lässt. Daktari-Feeling hin oder her, wenn man mit hochbeinigen, grobstollig bereiften, echten Geländewagen durch nasse Landstraßenkurven taumelt, sind solche SUVs gar nicht mehr sooo übel.

    Und gerade wenn Du die Sprache auf “Her Uglyness”, Porsche Cayenne, bringst: auch wenn von Porsche und nur ein “SUV”… schau mal bei Youtube oder bei Porsche direkt wo der überall durchkommt.

    Aber wenn es Dich nach echten, männlichen Geländemonstern dürstet und der G leider zu teuer ist… es gibt noch mehr: Defender, Lada Niva (kein Witz, die Karre rockt und kostet nix), Nissan Patrol (die alten v.a.), Santana (spanischer Defender-Lizenzbau, echt rustikal), Tempo Trax (indischer G-Lizenzbau, noch rustikaler), die alten Landcruiser und natürlich diverse amerikanischen Spritmonster.

  2. Wie gesagt: Seit der Kanada-Nummer weiß ich, daß SUVs zumindest nicht völlig untauglich fürs Gelände sind. Was mich aber abgesehen von der nackten Technik SUVs ebenfalls mißtrauen lässt: Die sind, im Gegensatz zu Geländewagen, halt rundum üppig mit “Plaste und Elaste aus Schkopau” versehen. Meine Befürchtung ist, daß sowas im hohen Bogen davonfliegt, man halt doch mal an einer größeren Unebenheit Bodenkontakt hat.

    Aber weil Du schon die Sprache auf den Lada Niva bringst: daß der sich Gelände richtig gut schlägt, weiß ich (übrigens ähnlich wie der ebenfalls relativ klapprig aussehende VW Iltis) – allerdings sind diese beiden Autos selbst für meinen Geschmack ein wenig zu rustikal. 😉

    PS: Bevor ich hier das Maul aufreiße, habe ich mich selbstverständlich vergewissert, daß Dein Auto zumindest Diff-Sperren hat. Anderl ist mein Zeuge. 😉

Schreibe einen Kommentar