Schon seit vielen Jahren betreibe ich zu Hause einen „Heimserver“, der diverse Aufgaben im heimischen LAN übernimmt: Router zum Internet, SMTP/IMAP-Mailserver, Apache/PHP-Entwicklungsplattform und so weiter und so fort. Über lange Jahre war das eine Kiste die zwecks Stromsparens rund um einen Via C3 mit 733 MHz Taktfrequenz gebaut war. Das wurde noch ergänzt durch unter anderem 512 MB Arbeitsspeicher und eine 80-GB-Festplatte. Besonders leistungsstark war das natürlich nicht, aber es funktionierte. Nachdem ich mir die Debian-Installation darauf durch eigene Dummheit irreparabel zerschossen hatte (was durchaus einen separaten Eintrag hier wert gewesen wäre 😉 ) und das System von einer damals aktuellen Debian-Installations-CD zwecks Neuinstallation nicht booten lassen wollte, hatte ich mir aus herumliegenden Resten schnell ein Provisorium als kurzfristigen Ersatz zusammengesteckt. Dieses beinhaltete unter anderem zwei(!) wenig sparsame Katmai-Pentium-III à 500 MHz und 768 MB RAM. Die Verwendung des Begriffs „Provisorium“ in meinem Blog lässt es allerdings schon erahnen: Der Doppelherz-Katmai läuft inzwischen seit rund zwei Jahren. 😉
Als die c’t nun kürzlich einen neuen Server-Bauvorschlag präsentierte, habe ich das zum Anlass genommen, die Pentium III in ihren wohlverdienten Ruhestand zu schicken und auf aktuelle Hardware umzusteigen. Dabei habe ich den c’t-Vorschlag allerdings etwas variiert:
- Das Mainboard ist nach wie vor das vorgeschlagene Fujitsu D3417-B.
- Den in der Grundvariante vorgeschlagenen Celeron G3900 habe ich durch einen Xeon E3-1225 v5 (Skylake-Architektur) ersetzt. Für einige PHP-Skripte, die auf dem Server laufen sollen, brauche ich Single-Thread-Rechenleistung und der Xeon hat im Gegensatz zum Celeron neben einem ohnehin höheren Basistakt zusätzlich noch Turbo Boost.
- Bei der RAM-Bestückung habe ich mich für einen einzelnen Riegel 16 GB ECC-Arbeitsspeicher entschieden.
- Als nichtflüchtiger Speicher sollen sowohl eine 500-GB-SSD Samsung 850 Evo als auch zwei Stück Festplatten Western Digital Red 4 TB dienen, wobei letztere in einen RAID1-Verbund kommen sollen.
Inzwischen sind die meisten Einzelteile bei mir eingetroffen – bis auf die notwendige zweite Netzwerkkarte, deren Bestellung Computeruniverse bislang leider verbaselt hat. 🙁 Heute habe ich die wesentlichen Teile auch schon zusammengesteckt, allerdings noch nicht in Betrieb genommen. Entsprechend bleibt aktuell auch noch viel zu tun:
- Den Bau komplettieren und die Hardware grundsätzlich in Betrieb nehmen.
- Debian installieren.
- Mir darüber klar werden, ob ich das RAID1 nun auf ZFS oder auf Btrfs aufbauen will.
- Die Hardware feintunen, um auch wirklich einen möglichst niedrigen Idle-Stromverbrauch zu erhalten. (Denn gerade auf Grund der zweiten Netzwerkkarte und einem SCSI-Controller, die noch in den Server kommen, will ich besonders aufpassen, dass nichts die „tiefen“ Stromsparmodi der CPU behindert.) Dummerweise liegt das Energiemessgerät gerade in Bayreuth und die Serverbaustelle ist in Stockstadt…
Ich werde natürlich weiterhin berichten. 🙂
Update: Gerade wollte ich den Server zum ersten Mal booten, was sich leider als Fehlschlag erwiesen hat: Das System läuft für ca. 3–4 s an und geht dann wieder komplett aus. Neu starten lässt es sich erst wieder, wenn man es per Reset-Jumper komplett „genullt“ hat. Da ich natürlich keine Ersatzkomponenten zum probeweisen Teiletausch da habe, dürfte die Fehlersuche höchst unschön werden. 🙁
Update 2: Dieses Problem wäre gelöst.
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[…] im Rahmen des Umzuges bereits die Gelegenheit, die zuletzt genutzte Serverhardware (die mit dem Pentium-III-Doppelherz) auch mal an das Leistungsmessgerät zu hängen. Wenig überraschendes Ergebnis: Im absoluten […]
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