Episode IV
Kürzlich erreichte mich mal wieder ein Paket (entgegen der jüngsten Trends bei DHL sogar problemlos 😉 ), dessen Absender sich das Prädikat „Verpackungskünstler“ redlich verdient hatte. Unnötig zu erwähnen, dass es sich wieder um einen eBay-Verkäufer handelte.
Wie man sieht, hatte der Verkäufer einen Pappkarton-Rest notdürftig um das zu verschickende Objekt gewickelt. Da der Versender versucht hatte, mitzudenken (dabei aber auf halber Strecke gescheitert war 😉 ), hatte der die Faltkanten, um sie besser falten zu können, offensichtlich mit einem Messer in den Karton geritzt. Dadurch waren die Kanten teilweise aber komplett offen, das Päckchen wurde eigentlich nur noch durch das Klebeband zusammengehalten.
Und was verbirgt sich nun in einer derart hochwertigen Verpackung? Richtig, ein Modell eines Eisenbahnwagons im Maßstab 1 : 87. Zum Glück hatte der Verkäufer das empfindliche Stück immerhin noch eine [sic!] Lage Luftpolsterfolie eingewickelt.
Episode V
Und weil ich gerade schon dabei bin, hier noch ein etwas älterer Fall vom Juni 2015. Der Verpackungskünstler war in diesem Fall allerdings kein eBay-Verkäufer, sondern ein Privatverkäufer, mit dem ich über ein Online-Forum in Kontakt gekommen war. Dafür hat dieses Exemplar auch ein besonders schönes Kunstwerk abgeliefert: Einen zu klein gewählten Karton, der dann mit einer Ausbuchtung modifiziert wurde.
In dieser postalischen Wundertüte verbarg sich ein Elektrowerkzeug, genauer eine Fräse Boch GUF 4-22A, die komplett ohne jegliches Polstermaterial in den zu kleinen Karton gestopft worden war.
Zu meinem eigenen Erstaunen funktionierte die Fräse sogar noch. Allerdings war die Grundplatte leicht verzogen, wobei sich im Nachhinein natürlich nicht mehr feststellen lässt, ob das durch den Transport passiert oder der Schaden schon vorher vorhanden war. Inzwischen habe ich die Fräse ohnehin durch ein Exemplar mit einwandfreier Grundplatte ersetzt.