Entgegen Ulrikes Befürchtungen – sie hatte die Sicherheitshinweise „You are in Bear Country“ etwas überinterpretiert – erwachten wir nach einer bärenlosen Nacht zu abermals trüben, aber immerhin trockenen Wetter, so daß diesmal das Zelt nicht feucht war. (Am Abend zuvor war es dank den letzten Strahlen der Abendsonne und des Windes recht zügig getrocknet.)
Nach einem kurzen Einkauf fuhren wir über den Bow Valley Parkway zuerst zum Johnston Canyon, wo wir eine Wanderung zu den Upper Falls machten, was trotz „nur“ 2,7 km Entfernung und 120 Höhenmetern für Ulrike wegen ihrer Erkältung relativ anstrengend war.
Danach fuhren wir weiter zur Ortschaft Lake Louise und von dort aus zum See Lake Louise sowie zum Moraine Lake. Beide Seen gehören eigentlich zu den Highlights einer Rocky-Mountains-Rundfahrt, kamen aber im eher trüben Wetter leider nicht richtig zur Geltung. 🙁
Als wir am Moraine Lake wieder aufbrachen, war es bereits fünf Uhr durch und was zu diesem Zeitpunkt an Wolken von Westen her über die Berge quoll, sah richtig fies aus. Eigentlich hatte ich in Ermangelung sinnvoller Alternativen überlegt, auf „Mosquito Creek“ auf dem Icefields Parkway zu übernachten, aber vom Wetterbericht ankündigte Nachttemperaturen von nur knapp über Null und Schauer ließen mir diese Option insbesondere im Hinblick auf Ulrikes Erkältung wenig überzeugend erscheinen.
Da der Ort Lake Louise sehr „überschaubar“ ist und die wenigen Hotels etc. dort selbst für kanadisch-teure Übernachtungs-Verhältnisse eher zum Hochpreis-Segment gehören, entschlossen wir uns nach einigem Überlegen, doch wieder nach Banff zurückzufahren und uns dort ein preiswertes, festes Dach über dem Kopf für die Nach zu suchen. Ein Blick in den Rückspiegel auf der Fahrt nach Banff schien uns in unserer Entscheidung zu bestätigen.
Wir landeten schließlich in der dortigen Jugendherberge „Banff Alpine Center“, wo es u.a. ebenfalls kostenloses W-LAN gibt. Mein Plan, dort in aller Ruhe den Inhalt unserer Fotospeicherkarten auf Festplatte zu sichern (und für den Blog aufzubereiten) scheiterte allerdings grandios daran, daß wir in Deutschland zwar einen Reiseadapter für die kanadischen Steckdosen eingepackt hatten, der aber am „europäischen Ende“ so gebaut ist, daß er nur Konturenstecker aufnehmen kann, nicht aber den Schukostecker des Laptop-Netzteils. Also muß das mit den Bildern noch warten, bis wir den Laptop wieder im Auto am Wechselrichter geladen haben…