Zur folgenden Geschichte muss ich kurz erklären, dass sich bei meinem aktuellen Arbeitgeber Mietwägen als Mittel der Wahl für Dienstreisen eingebürgert haben. Diese werden im Regelfall mit entsprechenden Großkunden-Konditionen (u.a. immer mit Navigationssystem) als „Passat-Klasse“ bei Sixt gebucht. Im Normalfall klappt das auch sehr gut, immer mal wieder gibt es statt des bestellen VW Passats auch mal ein kostenloses Upgrade in Form eines Mercedes’, Audis oder BMWs. Diese Woche hingegen ging es bei mir gründlich schief.
Bereits vor rund zwei Wochen hatte ich einen Mietwagen für eine ganztägige Dienstreise am Mittwoch (2× ca. 420 km Autobahn) gebucht. Am Dienstagnachmittag stellte dann Sixt wie bestellt einen Mietwagen am Firmensitz zu – dieser stellte sich allerdings schnell als Mini Countryman heraus. Abgesehen davon, dass dieses Auto meiner Meinung nach eine reichlich „kaputte“ Innenraumgestaltung hat, hatte dieses Exemplar vor allem eins nicht: ein Navi. Da ich allerdings aus Gesprächen mit Kollegen wusste, dass die Strecke, die ich zu fahren hatte, aktuell baustellenbedingt reichlich stauanfällig ist (und ich außerdem pünktlich zu meinem Termin kommen wollte), wollte ich auch wirklich ein Navi mit TMC haben, um im Bedarfsfall einen Stau weiträumig umfahren zu können.
Meine umgehende telefonische Beschwerde bei der Sixt-Station ergab Ernüchterndes: Man sei sozusagen ausverkauft. Alles was man mir anbieten könne, sei entweder ein Saugnapf-Navi oder einen Audi A1 mir Werksnavi. Auf Rückfrage wurde mir das Navi als Blaupunkt TravelPilot 53 angepriesen, zu dem eine spontane Internet-Recherche ergab, dass es auch TMC hat. Also ließ ich mir auch das Navi noch zustellen. Bereits nach Feierabend an meiner Wohnung (ich wollte am nächsten Tag direkt von meiner Wohnung aus losfahren) wollte ich einem Instinkt folgend das Navi doch lieber noch mal schnell ausprobieren. Ergebnis: Das Gerät zeigte nach dem Einschalten für Sekundenbruchteile eine Fehlermeldung und stellte sich fürderhin komplett tot. Eine genauere Inspektion ergab dann ein beschädigtes Ladekabel – der Akku war also wahrscheinlich komplett leer und würde sich so auch nicht wieder aufladen lassen.
Also machte ich mich wieder auf den Weg in die Stadt zur Sixt-Station. Dort bot man mir an, das Saugnapf-Navi gegen ein anderes Gerät zu tauschen. Das Tauschgerät entpuppte sich allerdings als uraltes Garmin nüvi 1250, dem, wie eine erneute kurze Internetrecherche ergab, das TMC fehlte. Nun war guter Rat teuer. Um die Sache abzukürzen: nach einigem Hin und Her entschloss ich mich dann doch, den Audi A1 zu nehmen und die über 800 km eben in einem Kleinwagen zu absolvieren .
Was ich dabei aber bis jetzt nicht verstehe: Wie schon geschrieben hatte diese Reservierung eine Vorlaufzeit von ca. 2 Wochen. Warum schafft es Sixt dabei nicht, ein zur gebuchten Klasse passendes Fahrzeug zur Verfügung zu stellen? Es ist ja nicht so, dass ich Dienstagmittag überraschend auf dem Hof gestanden hätte…
Ach ja, wie der A1 so war? Fairerweise muss ich sagen: überraschend geräumig. Natürlich kein Vergleich mit einem Audi A4 oder A6 bzw. äquivalenten Fahrzeugen anderer Hersteller, aber wenn man sich das Auto erstmal angezogen hatte („einsteigen“ kann man das bei meinem Körperbau nicht nennen ;)), war das Platzangebot auf dem Fahrersitz OK. Bei vernünftig eingestelltem Sitz war aber natürlich auf der Rückbank für nicht viel mehr als mein Sakko und meine Laptop-Tasche Platz. Das Auto hatte einen 1.4-TFSI-Benzinmotor (Motorcode CZCA), der insbesondere im Stadtverkehr zwar knurrte wie ein Diesel, aber den Kleinwagen zumindest nicht zur Wanderdüne werden lies. Auch das auditypisch ziemlich hart „sportlich“ abgestimmte Fahrwerk kam mir diesmal recht gelegen. Das sorgte nämlich dafür, dass das der A1 auch bei 160–180 km/h auf der Autobahn recht gut und nicht schwammig auf der Straße lag. Die Geräuschkulisse bei diesen Geschwindigkeiten war allerdings erheblich. Aufgrund einer doch eher „zügigen“ Fahrweise hatte ich es auf dern Hinfahrt dann auch geschafft, mit einem Verbrauch von knapp 7,5 l/100km den Tank fast leer zu fahren. 😉 Auf der Rückfahrt mit moderaterer Fahrweise betrug der Verbrauch dann auch „nur“ noch knapp 6 l/100km.