München und die Medien

Nur ein kurzes Statement zum gestrigen Amoklauf in München: So schlimm der mit aktuell 10 Toten auch war, so nervig und abstoßend war auch der Umgang der Medien damit. Über zig Stunden am Abend und auch am heutigen Morgen liefen mindestens bei ARD, ZDF und Bayrischem Rundfunk Dauer-Sondersendungen, die im Wesentlichen von Alarmismus und Hysterie geprägt waren. Die Reporter verbrachten die meiste Zeit damit, sich gegenseitig zu erklären, dass man nichts oder zumindest nichts genaues wisse. Qualitätsjournalismus sieht deutlich anders aus!

Sicheres Auftreten trotz völliger Ahnungslosigkeit

Es ist immer schön, wenn man sich trotz offenkundiger Ahnungslosigkeit eine gefestigte öffentliche Meinung leisten kann. So wie Cem Özdemir, der gerade im heute journal über den Amoklauf von Lörrach schwadroniert hat, großkalibrige Waffen hätten in Privathaushalten nichts zu suchen.

Das kann man so sehen. Dummerweise hatte die Amokläuferin eine Sportpistole mit Kaliber .22 long rifle dabei. (Ja, liebe Medien: „Punkt Zweiundzwanzig“, nicht „22 mm“, wie beispielsweise der SWR heute die meiste Zeit des Tages meldete und die Bild immer noch schreibt!) Mit anderen Worten: ein Kaliber von 5,6 mm, also genau das, was man landläufig als „Kleinkaliber“ bezeichnet.

Fazit: Knapp daneben ist auch vorbei. Nicht, daß man das von Politikern wesentlich anders erwartet hätte…