Erfolge muß man feiern

Ganz klar, Erfolge soll man feiern, wie sie fallen. Das dachten sich offenbar auch einige Manager der amerikanischen Versicherung AIG, die letzte Woche noch haarscharf an der Pleite vorbeigeschlittert war und nur durch eine 85-Milliarden-Dollar-Finanzspritze der US-Regierung im Rahmen deren Finanz-Notfallplans vor dem endgültigen Aus bewahrt werden konnte. Eben jene Manager gönnten sich sozusagen zur Feier des Tages einen mehrtätigen Luxus-Urlaub im Wert von 440.000 US-Dollar.

Der eine oder andere mag sich jetzt vielleicht fragen, was es dann da zu feiern gäbe, schließlich hat die Führungsebene die Versicherung beinahe in die Pleite getrieben und nur eine externe Hilfe konnte die Gesellschaft retten. Ich habe dazu eine Theorie: Man hat wohl den nicht unerheblichen Erfolg gefeiert, eine ganze Menge Leute massiv übers Ohr gehauen zu haben. Insbesondere in den letzten acht der Jahren, der Regierungszeit George W. Bushs, wurde „der Markt“ in den USA als allein seelig machendes Wirtschaftsinstrument verkauft, staatliche Eingriffe waren absolut tabu. Entsprechend wurden Gewinne in bis daher nie gekannten Ausmaßen privatisiert, sprich in die Taschen der freien Wirtschaft gelenkt.

Jetzt, nachdem die Blase der US-Immobilien-Wirtschaft geplatzt ist, kommen viele mit eingezogenem Schwanz angekrochen und hoffen erfolgreich auf Sozialisierung der Verluste, also die Übernahme der Kosten des eigenen Versagens durch den Staat.

Wer es schafft, weite Teile der Bevölkerung derart – schlicht gesagt – zu verarschen, der hat sich wahrlich eine kleine Feier verdient…

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